NABU und Ideenhaus Eyrainer knacken Hundertermarke beim Handy-Recycling !
Martin Rösler und Joachim Bayer vom Naturschutzbund NABU in Biberach freuen sich zusammen mit Gerwin Eyrainer über das 100-ste Handy, das kürzlich in der NABU-Sammelbox im Ideenhaus Eyrainer am Marktplatz abgegeben wurde. „Damit leisten die Biberacher einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz“, so Joachim Bayer. Gerade zu Weihnachten, wenn ein neues Mobiltelefon auf dem Wunschzettel steht, stellt sich häufig die Frage, wohin mit dem alten Gerät. „Keinesfalls in den Hausmüll“, rät der NABU, „denn die in Handys enthaltenen Schadstoffe gefährden die Umwelt. Alte Handys müssen dem Recycling zugeführt werden“. In die Sammelbox bei Eyrainer können alle ausgedienten Handys eingeworfen werden, unabhängig von der Art oder dem Telefonanbieter.
Einfaches Handeln – mehrfacher Nutzen Wer sein altes Handy im Ideenhaus abgibt, leistet in vielerlei Hinsicht einen Beitrag zum Naturschutz. Weniger Schadstoffe gelangen in die Umwelt, Natur und Ressourcen werden geschont. Denn in Handys stecken wertvolle Rohstoffe, darunter Edelmetalle wie Gold und Silber und sogenannte Seltene Erden. Die Gewinnung dieser Rohstoffe ist kostenintensiv und verursacht immense Umweltschäden. Um das Recycling zu fördern hat der NABU das Projekt „Alte Handys für die Havel“ ins Leben gerufen. Für jedes abgegebene Alt-Handy erhält der NABU von der E-Plus-Gruppe, seit 2011 Partner der Kampagne, drei Euro. Das Geld fließt in das Naturschutzprojekt Untere Havel. Die Havelniederung ist das größte und bedeutsamste Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen Mitteleuropas. Mehr als 1.100 stark gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten kommen hier vor. Durch 100 abgegebene Handys konnte der NABU Biberach das Havel-Projekt bereits mit 300 Euro unterstützen. Als Anerkennung für die Zusammenarbeit überreichte Martin Rösler Gerwin Eyrainer den neuen NABU Natur-Kalender. Der NABU bittet alle, die ein ausgedientes Handy haben, dieses in die Sammelbox im Ideenhaus Eyrainer am Marktplatz 38 zu legen und so einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Text: Nicole Sonntag
Laut rufend kreisen etwa 60 Dohlen um den Turm der Pfarrkirche St. Martin. Ein gewohnter Anblick im Stadtgebiet von Biberach. Doch am 11. Oktober gab es einige Aufregung im Dohlen-Domizil. Der NABU Biberach hat, mit tatkräftiger Unterstützung der Jugendfeuerwehr Warthausen, die Dohlenbrutkästen in Inneren des Turmes gereinigt. Sie waren vor rund 30 Jahren vom NABU hinter den Gerüstbalkenlöchern als zusätzliche Nistmöglichkeiten für die Dohle angebracht worden. Anlass der Reinigungsaktion waren Brandschutzmaßnahmen, die das Entfernen von Nistmaterial, das aus den Brutkästen in den Innenraum des Turmes gefallen war, erforderten. Der NABU verband dies mit einer Säuberung und Abdichtung der Brutkästen. 21 Kästen galt es, ausgerüstet mit Mundschutz, Akkuschrauber und Kehrichtschaufel, zu überprüfen. Die meisten der künstlichen Nisthilfen waren nur mit einer hohen Leiter zu erreichen und forderten den vollen Einsatz der jungen Feuerwehrleute und ihrer Ausbilder.
Einige Kästen waren bis oben hin mit Nistmaterial und Staub angefüllt. Zum Brüten blieb da nur noch wenig Platz. Die Aktion hat sich für die Dohlen daher sicherlich gelohnt. Dieser kleinste Vertreter unserer heimischen Rabenvögel hat ein hoch entwickeltes Familien- und Gesellschaftsleben. Die Mitglieder einer Dohlenkolonie halten fest zusammen, gemeinsam bauen sie Nester, verteidigen den Brutplatz und helfen anderen Brutpaaren und kranken Vögeln. Brutpartner, die sich einmal gefunden haben, bleiben ein Leben lang zusammen. Darüber hinaus sind die Dohlen, wie alle Rabenvögel, überaus intelligent, vielseitig in ihrer Nistplatzwahl und erfinderisch bei der Suche nach Nahrung. Einst gehörten sie zu den Gewinnern menschlicher Besiedlung, lebten jahrhundertelang mit Menschen unter einem Dach und waren nützliche Helfer bei der biologischen Schädlingsbekämpfung. Doch in den letzten Jahrzehnten gab es in Deutschland drastische Bestandseinbußen, nahezu aus allen Regionen werden rückläufige Zahlen gemeldet. Renovierungen, Gebäudesanierungen und Vergitterung von Einfluglöchern in Kirchtürmen lösten eine große Wohnungsnot bei den Dohlen aus. Hinzu kam ein Mangel an einweißreicher Insektennahrung durch die Intensivierung der Landwirtschaft. Um auf die Situation aufmerksam zu machen, wurde die Dohle im Jahr 2012 zum Vogel des Jahres gewählt. Heute sind die Vögel dringend auf Lebensräume in unseren Siedlungen angewiesen. Mit den neu gereinigten Nistkästen in der Stadtpfarrkirche, sowie den etwa 15 Kästen im Weißen Turm, liefert Biberach einen wichtigen Beitrag für den Schutz der gefährdeten Art. Die Tatsache, dass die Dohlen den Kirchturm schon wenige Minuten nach Abschluss der Reinigungsarbeiten wieder in Beschlag genommen hatten, ist ein gutes Zeichen dafür, dass auch im nächsten März wieder zahlreiche Paare ihre Zimmer mit Aussicht über den Dächern der Stadt beziehen werden. Text: Nicole Sonntag
Vom 23. September bis 6. Oktober fanden die Biberacher Umwelttge statt.
Auch der NABU Biberach beteiligte sich an dieser Veranstaltungsreihe.
Führung auf dem Naturkundepfad 2. Biberacher Umwelttage
Text: Joachim Bayer
Radtour nach Laupheim 2. Biberacher Umwelttage
Nach kurzer Begrüßung durch die erste Landesbeamtin Frau Bürkle machte sich die Gruppe unter Leitung von Martin Rösler bei neblig-trübem Wetter auf die Fahrt. Unterwegs wurde an verschiedenen Stellen Halt gemacht, wo man über Veränderungen in Natur und Landschaft nachdenken konnte : Mühlkanal und Fischtreppe an der Rissinsel beim Haberhäusle, Industriegebiet im Risstal nördlich von Biberach, Landschaftsverbrauch durch die Nordwestumfahrung. Dann ging es durch die landwirtschaftlich genutzten Bereiche Richtung Norden, den "Suchbereich interkommunales Gewerbegebiet". Deutlich war zu erkennen, dass die moderne Landwirtschaft für Tiere und Pflanzen der Feldflur immer weniger Platz lässt. Am Baltringer Ried wurde die Gruppe von Dr. Frieder Mauch von NABU Laupheim erwartet, der auf der weiteren Strecke interessante Informationen über die seltenen Tier- und Pflanzenarten geben konnte, die dort ihre letzte Heimstatt haben.
Er berichtete auch über die Charaktervögel der Ried- und Feuchtwiesen des Risstals, die inzwischen ausgestorben sind : Birkhuhn, großer Brachvogel, Braunkehlchen, Bekassine sind die auffälligsten Vertreter der Vogelwelt, die dort heute nicht mehr brüten. Auch der Kiebitz, früher ein häufiger Burtvogel, steht kurz vor dem Aussterben. Ein kurzer Abstecher führte zu einer Biberburg - nach Aussagen eines Biberexperten der größten Mitteleuropas. Ebenso erfuhren die Radler Einzelheiten zu den Arbeitseinsätzen, die die NABU-Gruppe Laupheim seit vielen Jahrzehnten im Osterried und im Baltringer Ried durchführt. Nach zweieinhalb Stunden erreichten wir das Ziel : Das NABU-Heim in Laupheim. Dort erwartete uns ein Team von NABU-Damen, die schon den Lehmofen vorgeheizt hatten, so dass kurz darauf ein vielfältiges und leckeres Pizza-Angebot zur Stärkung aufgetischt werden konnte. Solchermaßen gesättigt besichtigte die Gruppen dann das NABU-Heim, ließ sich von Sonia Müller und Sabine Brandt den Naturgarten zeigen, bewunderte das neu errichtete "grüne Klassenzimmer" und besuchte dann noch einen weiteren Naturgarten, wo mit Schulklassen allerlei Pflanzen angebaut werden. Beeindruckt von der Vielfalt der Aktivitäten in Laupheim machten wir uns wieder auf den Heimweg durch das Risstal nach Biberach.
Text: Rösler
Einen spannenden Abend verbrachten am Samstag Jung und Alt bei einer Famileinführung zum Thema Fledermäuse. Sonia Müller und Sabine Brandt vom NABU Laupheim zeigten anschaulich wie Fledermäuse aufgebaut sind und wie sie leben. Was fressen Fledermäuse? Wie bekommen sie ihre Kinder? Was machen Fledermäuse im Winter? Diese und viele andere Fragen wurden erklärt. Zwischendurch konnte jeder einmal versuchen, wie man mit seiner "Flughaut" Insekten fangen kann. Ein Spass für Groß und Klein!
Anlässlich des Erlebnistags "Tiere auf dem Bauernhof" informierte der NABU des Kreis Biberach über die heimlichen Hof-Bewohner .
Am ersten Feriensonntag standen im oberschwäbischen Museumsdorf in Kürnbach die Tiere im Mittelpunkt des Geschehens. Ob Rind, Schaf, Esel oder Pferd, die verschiedensten Bauernhoftiere konnten bewundert und gestreichelt werden.
Am ersten Feriensonntag standen im oberschwäbischen Museumsdorf in Kürnbach die Tiere im Mittelpunkt des Geschehens. Ob Rind, Schaf, Esel oder Pferd, die verschiedensten Bauernhoftiere konnten bewundert und gestreichelt werden.
Ebenso konnten die Besucher dabei auch einiges über die "heimlichen" Bauernhofbewohner wie Fledermäuse, Schleiereulen, Schwalben oder auch Wildbienen und Spinnen erfahren. Wenn auch meist unbeachtet, so spielen gerade diese Tiere eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Gespannt hörte man den Mitarbeitern des NABU zu, und erfuhr zum Beispiel, dass ein Schwalbenpärchen bis zu einem Kilo Insekten an seine Brut verfüttert,
umgerechnet ca. 250 000 Insekten; oder dass die Königin der Eulen - die Schleiereule - die Ausbreitung der oft so gefürchteten Mäuse erfolgreich bekämpft.
Während sich die Eltern über die verschiedenen Tierarten informierten, konnten die Kinder an verschiedenen Mitmachstationen ihr Können unter Beweis stellen. So wurde probiert, ob die eigenen Ohren genauso gut funktionieren wie die von Fledermaus und Schleiereule. Oder man ging nach Schwalbenart auf Futtersuche. Dabei musste der eine oder andere feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, seine Nahrung im Flug zu fangen.
Mit den Spinnen hatten einige Teilnehmer anfangs etwas Probleme. Aber nachdem sie in einem lustigen Ratespiel die verschiedenen Arten ihren Lebensräumen zugeordnet und dabei einiges über das interessante Verhalten der kleinen Krabbeltiere erfahren hatten, wurden auch Piraten-, Krabben- oder Kreuzspinne mit anderen Augen gesehen.
Text: Sonia Müller
Südlich vom Federsee liegt versteckt zwischen Feldern und Wald das Wilde Ried, das seit 1995 zum Naturschutzgebiet Federsee gehört. Bei traumhaftem Wetter machte sich Martin Rösler am 9. Juni zusammen mit einer Gruppe Radfahrer auf den Weg von Biberach zum alten Torfwerk zwischen Bad Schussenried und Bad Buchau, vorbei an einer Saatkrähenkolonie, an Biberrevieren, Staudenfluren, die als Schmetterlingsfutterpflanzen dienen und von Gespinstmotten eingesponnenen Traubenkirschen. Martin Rösler erklärte unterwegs an verschiedenen Haltepunkten, wie sich die Natur vor Totalschaden schützt, dass die Bäume im Biberrevier das Benagen ebenso überleben wie die kahlgefressenen Büsche – sie treiben nämlich einfach wieder neu aus.
Durch die verschiedenen Pausen sowie die kurzweiligen und lehrreichen Erläuterungen wurden die 15 km Anfahrt mit dem Fahrrad problemlos gemeistert.
Beim Torfwerk stießen weitere Teilnehmer zur Gruppe dazu, die sich dann zu einem Spaziergang durch das Wilde Ried aufmachte, geführt von Dieter Wöhrle, der seit gut 30 Jahren mit dem NABU Biberach und weiteren Helfern Maßnahmen zum Erhalt dieses Feuchtgebietes durchführtund diese anschaulich erklärte. Um eine Verbuschung zu verhindern werden austreibende Fichten, Birken und Faulbäume abgeschnitten und entfernt. Nur so kann eine offene Moorlandschaft mit ihrer charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt erhalten werden. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Fast verschwundene Tier- und Pflanzenarten haben so wieder einen Lebensraum gefunden. Den Exkursionsteilnehmern bot sich eine traumhafte Kulisse aus Wollgras-Wiesen und kleinen Seen mit einer enormen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Begleitet vom Gesang von Fitis und Baumpieper und dem Konzert der Wasserfrösche zeigte Dieter Wöhrle verschiedene Schmetterlingsarten wie den Kleinen Heufalter und den Zitronenfalter, erklärte den Unterschied zwischen verschiedenen Birken- und Kiefernarten und wies auf typische Pflanzenarten wie Moosbeere, Rosmarinheideund Blutwurz hin. Schließlich führte er die Gruppe zu einer Stelle, an der sich bei genauem Hingucken etwas ganz Besonderes bewundern lies: Der Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze, die mit ihren klebrigen Tentakeln Insekten fängt, diese durch Enzyme zersetzt und die enthaltenen Nährstoffe aufnimmt. Sonnentau bevorzugt feuchte, nährstoffarme und saure Böden und ist durch Trockenlegung und Torfabbau in vielen Regionen inzwischen verschollen oder ausgestorben. In zahlreichen Ländern, darunter auch in Deutschland, steht er unter Naturschutz. Nach gut zwei Stunden und vielen schönen Eindrücken kehrte die Gruppe zum alten Torfwerk zurück, wo sich noch die Möglichkeit der gemeinsamen Einkehr im dortigen Gasthaus bot.
Text: Nicole Sonntag
Vorsichtig pirschen sich die 12 Exkursions-
teilnehmer zusammen mit Nicole Sonntag vom NABU in Richtung Wasserrad auf der Riss-Insel, wo ein etwa starengroßer, rundlicher Vogel sich von einem Holzbrett im Wasser aus in die Riss stürzt, nach einigen Sekunden wieder auftaucht, um gleich darauf einen weiteren Tauchgang zu starten. So schön lässt sich die Wasseramsel hier öfter bei der Nahrungssuche beobachten.
Sie ist der einzige heimische Singvogel, der seine Beute auch schwimmend oder sogar tauchend am Gewässerboden erbeutet. Mit den kräftigen Füßen und gut entwickelten Krallen hakt sich der Vogel dabei an der Unterwasservegetation fest und wendet mit dem Schnabel kleine Steine auf der Suche nach Insektenlarven und Krebstieren. Die Wasseramsel ist perfekt an die Lebensweise am und im Wasser angepasst: Ihre braune Färbung bietet Ihr eine gute Tarnung im Uferbereich, der weiße Brustlatz täuscht weiß schäumende Stromschnellen vor. Die Nasenlöcher können während des Tauchens durch ein dünnes Häutchen verschlossen werden. Das dichte Körpergefieder dient der Wärmedämmung, die wasserabweisende Struktur der Federn wird durch das Sekret aus der gut entwickelten Öldrüse am Schwanzansatz zusätzlich verstärkt. Plötzlich ertönt aus der unmittelbaren Nähe ein scharfes „zizi“. Die Gebirgsstelze, ebenfalls eine ans Leben am Wasser gebundene Vogelart, kann nicht weit sein, hält sich aber zunächst noch versteckt, bevor sie sich zumindest kurz sehen lässt und rufend über die Gruppe hinwegfliegt. Die Gebirgsstelze taucht nicht, sondern watet durch flaches Wasser und erbeutet ihre Nahrung an der Wasseroberfläche oder jagt Insekten aus dem Flug heraus über dem Gewässer. Ihre langen Schwanzfedern helfen ihr dabei, die Balance zu halten. Beide Arten waren ursprünglich auf Bergregionen beschränkt und die typischen Arten schnell fließender Gebirgsbäche. Etwa ab Mitte des 19 Jahrhunderts haben sie sich dann zunehmend auch im Tiefland verbreitet und sind nun regelmäßige Bewohner strömungsreicher Flüsse und Bäche. Ein gutes Nahrungsangebot, Nistmöglichkeiten und sichere Schlafplätze sind Voraussetzung für eine Besiedlung. Entlang der Riss und des renaturiertenRatzengrabens finden die beiden Arten gute Lebensbedingungen. Mehrere Nistkästen für die Wasseramsel, die durch den Umweltbeauftragten der Stadt Biberach, den NABU und die Arbeitsgruppe „Grün“ der lokalen Agenda 2010 angebracht wurden, wirken dabei unterstützend. So lassen sich die beiden faszinierenden Vogelarten mitten im Stadtgebiet gut beobachten. Zwar konnten die Teilnehmer wegen des hohen Wasserstandes der Riss die Wasseramsel nicht beim Sonnenbaden oder der Gefiederpflege auf einem ihrer Lieblingsplätze auf den normalerweise aus dem Wasser herausragenden Steinen in der Riss oder der neu angelegten Fischtreppe beobachten, dennoch hatte sich der morgendliche Ausflug gelohnt. Letztlich blieb es auch trocken, und die Teilnehmer konnten neben Wasseramsel und Gebirgsstelze noch weitere Vogelarten wie Stockente, Reiherente, Wacholderdrossel, Buchfink, Mausersegler und Gelbspötter sehen oder hören.
Text: Nicole Sonntag
An diesem Mai Wochenende heißt es erneut Fernglas ausgepackt zur Vogelbeobachtung. Vögel in der Nähe beobachten, an der bundeweiten Aktion teilnehmen, dabei tolle Preise gewinnen und die Kenntnisse über unsere Vogelwelt steigern - all das vereint die "Stunde der Gartenvögel". Dabei sind Vogelfreunde wieder quer durch Deutschland aufgerufen, eine Stunde lang alle Vögel in ihrem Garten zu notieren und an den NABU zu melden. Im vergangenen Jahr hatten 40.000 Vogelfreunde fast eine Million Vögel gezählt. Der Haussperling verteidigte seinen Spitzenplatz vor Amsel, Kohl- und Blaumeise.
Auf der Internetseite
finden sie weitere Informationen zur Aktion, Teilnahme, Quiz, Bestimmungshilfen für smartphones und vieles mehr.
Auch können sie ihre Beobachtungen hier direkt online melden.
Am Sonntag, 28. April lud der NABU Biberach unter der Leitung von Martin Rösler zu einer vogelkundlichen Exkursion in Warthausen ein. Vom Ortszentrum führte der Weg hoch zum Schloßgut und über die Schützensteige wieder zurück. Unterwegs übten sich die 14 Teilnehmer im Erkennen von Mönchsgrasmücke, Hausrotschwanz und anderen typischen Bewohnern unserer Gärten. Dank des noch spärlichen Blätterdachs konnten die meisten gehörten Vögel auch gesehen werden.
Zum Abschluss gab es für die Teilnehmer dank der Gastfreundschaft und Organisation der Jugendfeuerwehr ein gemeinsames Frühstück in gemütlicher Runde im Feuerwehrhaus Warthausen.
Ein Morgenspaziergang unter der Leitung von Rainer Kühnle führte uns am 21. April rund um den Rissegger Baggersee. Die Teilnehmer lernten die Gesänge von Mönchsgrasmücke und Heckenbraunelle kennen und übten sich im erkennen von Buchfink und verschiedenen Meisenarten. Als besonderer Gast war eine ausgewilderte Hausente auf dem See anzutreffen.
Neben verschiedenen Vogelarten waren auch die Spuren unseres heimischen Bibers nicht zu übersehen.
Anlässlich der Wahl der Bekassine zum Vogel des Jahres 2013 bot der NABU Biberach am Sonntag, den 7. April 2013, in Kooperation mit dem NABU-Zentrum in Bad Buchau eine Führung an den Federsee an, wo sich noch ein kleines Vorkommen der stark gefährdeten Bekassine im Landkreis Biberach befindet. Trotz Schnee und eisigen Temperaturen machten sich die Teilnehmer unter der Leitung von Konrad Frosdorfer vom NABU Bad Buchau entlang des Federseestegs auf die Suche nach dem Vogel des Jahres und seinem charakteristischen Balzflug, bei dem die Bekassine mit ihren Schwanzfedern ein meckerndes Geräusch erzeugt. So rechte Balzstimmung mochte zwar nicht aufkommen, doch immerhin zeigte sich eine Bekassine und schwang sich im Zickzack-Flug durch die Luft. Etwas aktiver war das letzte am Federsee verbliebene Paar des Großen Brachvogels, das laut trällernd über die Köpfe der Exkursionsteilnehmer hinwegflog. Mehr als 20 Silberreiher, zahlreiche Hausrotschwänze und zwei Schwarzkehlchen versammelten sich auf den Riedwiesen entlang des Steges, ein Schwarzmilan-Paar ließ sich beim Nestbau beobachten, Rohrweihen streiften auf der Suche nach Nahrung dicht über die Schilfflächen, in denen Rohrammern ihren Gesang vortrugen und Wasserrallen sich zwischen den Halmen versteckten. Auf den Wasserflächen tummelten sich u.a. mehrere Gänsesäger, Graugänse, Reiherenten und Löffelenten. Ein Haubentaucher-Paar führte seinen eindrucksvollen Balztanz auf. Auf dem Rückweg ließen schließlich noch ein Trupp Beutelmeisen und ein Gartenrotschwanz, seltene Gäste am Federsee, das Herz der Ornithologen höher schlagen. Das Ausharren in der Kälte hatte sich also vollends gelohnt!
Text: Nicole Sonntag
Am Samstag 23.3.2013 lud der NABU Biberach ein zur Aktion
"Wir bauen einen Steinriegel".
Sonnenwarme, vorwiegend trockene Lebensräume, die sich schnell aufheizen und gleichzeitig vielfältige Nahrungs- und Versteckmöglichkeiten bieten, sind bevorzugte Lebensräume für Reptilien wie Eidechsen und Blindschleichen. Steinriegel, aus Äckern und Weinhängen aufgelesene und entlang der Felder zu Wällen aufgehäufte Steine, vereinen diese Bedingungen in idealer Weise. Im Zuge der Gestaltung des Biberacher Naturkundepfades durch die Arbeitsgruppe „Grün“ der lokalen Agenda 21 wurde ein Steinriegel an der Station 12 in der Weingartenbergstraße errichtet, der jedoch inzwischen weitgehend verschwunden war. Passend zur Wahl der Stadt Biberach als eine Modellkommune beim NABU-Projekt „Mehr Natur im Siedlungsgrün“ trafen sich am vergangenen Samstag die aktiven Mitglieder des NABU Biberach sowie Interessierte zur Neugestaltung des Steinwalles. Unterstützung erhielt der NABU dabei durch den Umweltbeauftragten der Stadt Herrn Ulrich Maucher, der die Anlieferung von ca. 6 Tonnen Steine aus der Region durch die Mitarbeiter des Bauhofes organisierte, sowie durch eine naturbegeisterte Anwohnerin der Weingartenbergstraße, die alle Helfer mit selbstgebackenem Kuchen versorgte. Da in der näheren Umgebung bereits Eidechsen und Blindschleichen leben, erwartet der NABU eine schnelle Besiedlung des neuen Steinriegels. Tagsüber heizen sich Steinriegel in der Sonne auf, nachts geben sie die Wärme langsam wieder an die Umgebung ab. Die zahlreichen Hohlräume erlauben den tierischen Bewohnern einerseits einen schnellen Rückzug bei Gefahr und sorgen andererseits für einen raschen Abfluss von Regenwasser. Das besondere Mikroklima lockt zahlreiche Insekten, Spinnen und andere wirbellose Tiere an, die wiederum Nahrung für Eidechsen und Blindschleichen, aber auch für viele Vogelarten sind. Steinriegel beherbergen daher eine große Artenvielfalt und spielen darüber hinaus eine große Rolle bei der Vernetzung von Lebensräumen. Durch Flurbereinigungen, Flächenversiegelungen, Intensivierung der Landwirtschaft und Rückgang des Weinanbaus mit Verringerung der Rebfläche sind Steinriegel in der heimischen Landschaft im Laufe der Zeit immer seltener geworden. Ihr Erhalt erfordert zudem einen hohen Pflegeaufwand, um der Verbuschung durch Sträucher und Bäume entgegen zu wirken. Inzwischen werden Steinriegel in Baden-Württemberg auf der Roten Liste der Biotoptypen geführt und zählen zu den besonders geschützten Lebensräumen. Auch im eigenen Garten lassen sich mit wenig Aufwand kleine Steinriegel als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten errichten, die einen kleinen, aber wichtigen Schritt zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt liefern und eine naturnahe Gestaltung von Siedlungsbereichen verstärken.
Text: Nicole Sonntag
Mit vielfältigen Themen in die Sommer-Saison:
Jahreshauptversammlung des NABU Biberach
Die Ortsgruppe Biberach des Naturschutzbundes NABU hat sich am vergangenen Mittwoch im Eberbacher Hof zur jährlichen Mitgliederversammlung getroffen. Der Vorsitzende Martin Rösler konnte auf ein erfolgreiches Jahr mit vielen Veranstaltungen, aber auch öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie „Stunde der Gartenvögel“, „Stunde der Wintervögel“, Betreuung des Strochennests und der Dohlenbrutplätze sowie Beschäftigung mit Themen wie Fledermausbrücken und Windkraft zurückblicken. Als erfreulichen Erfolg wertete er auch die Auszeichnung der Stadt Biberach als Modellkommune beim NABU-Projekt „Mehr Natur im Siedlungsgrün“.
Nach dem Bericht des SchatzmeistersJoachim Bayer sowie dem Bericht der Kassenprüfer, der durch Vera Schlossbauer vorgetragen wurde, wurde der Vorstand durch dieAnwesendenentlastet. Bei den anstehenden Wahlenwurde Martin Rösler als Vorsitzender ebenso wie sein Stellvertreter Dieter Wöhrle, Schatzmeister Joachim Bayer und Beisitzer Bernd Raunecker durch die anwesenden Vereinsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Nicole Sonntag wird künftig die Aufgaben der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den Verein wahrnehmen und wurde als weitere Beisitzerin gewählt.Neben Vera Schlossbauer wird Martin Lang künftig die Position des zweiten Kassenprüfers von Beate Bayer übernehmen.
Auf den formellen Teil der Versammlung folgten Gespräche und Diskussionen zu verschiedenen aktuellen Themen des Natur- und Artenschutzes im Biberacher Raum. So kamen u.a. Verkehrsplanung, Lärmaktionsplan sowie der weitere Ausbau der Windenergie zur Sprache.Der NABU wird sich auch künftig für eine naturnahe Gestaltung der Stadt engagieren und an umweltpolitischen Diskussionen beteiligen und hofft dabei auch auf eine gute und fruchtvolle Zusammenarbeit mit dem neuen Oberbürgermeister Norbert Zeidler.
Kurz vor Beginn der wärmeren Jahreszeit hat der NABU die letzten Feinabstimmungen für sein neues Programm für das Sommerhalbjahr 2013 vorgenommen. Alle Naturbegeisterten und –interessiertenerwartet ein vielfältiges Angebot an Exkursionen und Aktionen rund um die Natur im Raum Biberach. Neben Führungen über die facettenreiche Vogelwelt Biberachs, inklusive des beliebten Bird & Breakfast, sind eine naturkundliche Radtour ins Wilde Riedund eine Fledermausführung geplant. Anlässlich der Wahl der Bekassine zum Vogel des Jahres 2013 wird es eine Exkursion an den Federsee geben, wo sich noch ein kleines Vorkommen dieser durch den Verlust von Mooren und Feuchtgebieten stark gefährdeten Art im Landkreis befindet. Zudem steht auch in diesem Sommer wieder Geocaching auf dem Programm, eine GPS-basierte Schnitzeljagd, die die Faszination für Technik mit der Begeisterung für die Natur verbindet und immer mehr Menschen aller Altersgruppen in ihren Bann zieht. Hier kann man sich wieder auf eine abwechslungsreiche Schatzsuche mit zwei erfahrenen Geocachern des NABU-Teams freuen. Schließlich hat der Verein einen verstärkten Ausbau der Familien- und Kinderarbeit beschlossen. Unter der fachkundigen Anleitung zweier Kolleginnen des NABU in Laupheim will der NABU im Landkreis und speziell auch in Biberach seine Kompetenz im Bereich Familien- und Kinderführungen erweitern, um diesbezüglich künftig ein deutlich umfangreicheres Programm anbieten zu können. Eine Familienführung im Burrenwald, bei der Kinder spielerisch die Tiere und Pflanzen des Waldes entdecken können, ist bereits geplant.Das neue Programmwird in Kürze an den Informationsständen im Rathaus, Museum und Ticketverkauf Stadthalle sowie in der Bibliothek und Volkshochschule ausliegen. Sie finden es zum download hier: Auf einzelne Projekte und Aktionen wird zudem in den Mitteilungsblättern der Ortsteile und umliegenden Gemeinden sowie in der Tagespresse und auf dieser homepage hingewiesen werden.
Am 6. Januar trafen sich 12 Interessierte auf dem Gigelberg, um an einer Vogelführung im Rahmen der „Stunde der Wintervögel“ teilzunehmen. Auch wenn das graue Wetter die Vogelbeobachtung etwas erschwerte, so konnten die Teilnehmer doch mehrere verschiedene Vogelarten beobachten, die auch im Winter in Biberach zu finden sind. Zu sehen waren u.a. die Rabenkrähe, der größte Singvogel im Stadtgebiet, Blau- und Kohlmeise, Buntspecht, Kleiber und ein Trupp Gimpel, darunter auch ein farbenprächtiges Männchen. Ein Rotkehlchen ließ beim Hirschgraben bereits den ersten Gesang ertönen. Zu erfahren gab es darüber hinaus Wissenswertes zu den verschiedenen Arten, rund um den Vogelzug und zur Vogelfütterung.
Text: Nicole Sonntag